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Gendern fördert, in unseren Augen, gedanklich ganz bewusst, die Verknüpfung einer Person mit ihrem biologischen Geschlecht.

Wenn wir von einem Besucher sprechen, dann meinen wir nicht männliche oder weibliche Besucher (sonst würden wir das so schreiben!), sondern ganz allgemein Besucher unabhängig von ihrem Geschlecht. Es spielt für uns auch keine Rolle, welchem Geschlecht sich eine Person zuordnet. Besucher sind Lebewesen, die auf unseren Seiten vorbeischauen und auf diese Weise adressiert werden. Und dieses Prinzip gilt bei uns gleichermaßen für die Softwareentwickler, die Pflegekräfte, die Autofahrer, die Erzieher, die Flugbegleiter, etc. (wir verwenden hier absichtlich den Pluralartikel, um etwas zu veranschaulichen, auf das wir gleich eingehen werden (Zwinkern)).

Uns ist bewusst, dass nun augenscheinlich eine Konfliktsituation entsteht (die eigentlich keine ist); deshalb ein kurzer Exkurs:
Die deutsche Sprache unterscheidet Nomen nach ihrem Genus, dem grammatischen Geschlecht, mit seinen drei Formen: maskulin, feminin und neutrum – gekennzeichnet durch die Artikel "der/die/das", "die", "das". Das Genus ist nicht zu verwechseln mit dem Sexus – der Ausprägung des natürlichen Geschlechts, das in der deutschen Sprache zwei Formen kennt: männlich oder weiblich. Beides hat nichts miteinander zu tun, weshalb unterschiedliche Genera, offensichtlich unabhängig von biologischen Eigenschaften, für Objekte (zum Beispiel: der Tisch (maskulin), die Theke (feminin), das Besteck (neutrum)) ganz offensichtlich unabhängig von biologischen Eigenschaften und auch – trotz vermeintlicher Parallelen zum biologischen Geschlecht – unabhängig vom Sexus verwendet werden (zum Beispiel: der ____ der Busen und der Uterus (maskulin), die Hoden Eichel und die Prostata (feminin), das Glied und das Spermium (neutrum)).

Berufsbezeichnungen im Singular haben historisch bedingt oft das grammatisch maskuline Geschlecht, wenn ein Beruf früher typischerweise von einem Mann ausgeübt wurde und das Feminine, wenn es sich typischerweise um einen "Frauenberuf" gehandelt hat – ja, unsere Sprache ist da klischeebehaftet und sexistisch oder sie spiegelt einfach gewöhnliche Lebensumstände wider. Gäbe es diese sprachliche Unterscheidung nicht, wäre uns das Thema "Gendern" vermutlich erspart geblieben; aber so funktioniert unsere Sprache nunmal. Auch ist unsere Sprache in der Pluralbildung nicht vollständig konsistent:

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